}TEST
FESTPLATTENSPIELER/VOLLVERSTÄRKER
2,5-Zoll-Festplatte mit 1 TB Speicherkapazität und
eigenem Lüfter. Der läuft aber nur bei Bedarf
Sonys Tablet-App: Links wählt man „Interpreten",
„Alben", „Genres" etc., rechts erscheint die Liste
Edel: mini-
malistische
Infrarotfernbe-
dienungen, beim
Verstärker sogar mit
Alu-Oberfläche
CDs in Originalauflösung im WAV-For-
mat. Sollte das noch nicht reichen, lässt
sich die Kapazität mit einer externen
USB-Festplatte erweitern. Beide Hard
Disks, die interne wie externe, formatiert
der Sony-Player im Linux-Dateiformat
„ext4“. Einen USB-Stick, der im gängigen
FAT32 formatiert ist, kann er nicht lesen.
Navigiert wird durch die Musik-
sammlung auf der Festplatte anhand des
Front-Displays - aber nicht per „Touch“,
sondern mit den Fronttasten oder der bei-
gepackten Infrarotfernbedienung. Oder,
noch komfortabler, mit Sonys „HDD
Audio Remote“-App auf dem iOS- oder
Android-Smartphone oder -Tablet. Über
die App lassen sich auch Wiedergabelisten
bequem anlegen. Die Gapless-Wiedergabe
ist im Menü wählbar, allerdings bleibt
selbst bei den verlustfreien Formaten eine
kurze Pause zwischen Live-Tracks.
Klassisches DLNA-Streaming unter-
stützt der Sony-Player nicht, weder als
Server noch als Client. Aber er kann aufs
Internetradio via vTuner zugreifen - aller-
dings derzeit nicht auf Musik-Streaming-
Dienste wie Spotify&Co.
Versorgt wird der Festplattenspieler
von separaten Netztrafos für Analog-
und Digitalstufen. Als Wandler setzt Sony
einen PCM 1795 von Burr Brown ein.
S/PDIF-Ausgänge hat der HAP-Z1
nicht, denn dafür hätte Sony ja den
DSD-Bitstrom wieder in PCM-Wörter
umwandeln müssen. Mit dem Verstär-
ker TA-A1 wird der Player vorzugsweise
via XLR verbunden. Außerdem empfiehlt
sich eine Miniklinkenstrippe, die die
Fernbedienungsbefehle vom HAP an den
Verstärker weiterleitet. Denn der TA-A1
hat keinerlei Netzwerkanschlüsse, kann
also nicht über LAN oder WLAN vom
Smartphone aus bedient werden - wohl
aber über seine eigene Infrarotfernbedie-
nung. Übrigens packt Sony dem Player
einen Infrarot-Flasher bei, mit dem auch
Komponenten von Fremdherstellern via
HAP-Z1 gesteuert werden können.
„Taktloses" Display
Neben den XLR-Buchsen bietet der
TA-A1 noch vier Line-Eingänge in
Cinch - puristischer geht’s nicht. Dafür
haben die Lautsprecherklemmen gigan-
tische Ausmaße, wenngleich die Innen-
verdrahtung der Klemmen da nicht ganz
mithält. Minimalistisch auch die Front:
fünf Tasten für die Eingänge mit eleganter
LED-Rückmeldung und ein honigweich
laufender Lautstärkesteller. Und dann ist
da noch ein Umschalter, der den Pegel des
Kopfaörerausgangs an hoch-, mittel- oder
niederohmige Hörer anpasst.
Und das Ziffern-Display, das die aktu-
elle Lautstärkeposition anzeigt? Ist das
nicht ganz und gar unpuristisch? Zumal
doch Displays mit ihrem getakteten Inhalt
potenzielle Audio-Störer sind? Auch da
hat Sony mitgedacht: Das Display wird
nur getaktet, wenn der Lautstärkedreh-
knopf bewegt wird. So werden jegliche
Störeinflüsse vermieden.
Bei kleinen Pegeln arbeitet der Verstär-
ker im A-Betrieb - und zieht selbst im
Leerlauf gut 50 Watt aus dem Netz -, bei
großen Pegeln wechselt er auf AB. Dem
Kopfaörerausgang hat Sony eine eigene
Verstärkerstufe spendiert. Im Eingangs-
bereich tun FET-Pufferstufen Dienst,
Näher am Analogsignal: DSD
D
as DSD-Format („Direct Stream Digital")
unterscheidet sich fundamental vom
gängigen PCM-System. PCM stellt jeden
Amplitudenwert als 16- oder 24-stellige
Binärzahl dar, das heißt die Bits haben
unterschiedliche Wertigkeiten.
Sie werden deshalb zu einem
Paket gebündelt und mit einer
Adresse versehen. Der Stellen-
wert der einzelnen Bits hängt
von ihrer Reihenfolge ab, wie bei
unseren Dezimalzahlen. Das „Most Significant
Bit" (MSB) hat in einem 16-Bit-System den
215-fachen Wert des „Least Significant Bit".
Dagegen hat beim DSD-Format jedes Bit den-
selben Stellenwert. DSD besteht aus einer
endlosen, unstrukturierten Folge von Einsen
und Nullen. Je dichter die Folge von Einsen,
desto größer der analoge Spannungswert
(siehe Grafik). Dabei ist der Takt immer kons-
tant. Um mit diesem System hohe Auflösungen
zu erreichen, muss die Pulsfrequenz sehr
hoch sein: Bei DSD 64 beträgt sie 2,8 MHz,
bei DSD 128 sogar 5,6 MHz. Eine exakte obere
Grenzfrequenz wie bei PCM lässt sich für DSD
nicht angeben. Sony und Philips
nennen als Richtwert „100 kHz"
für DSD 64.
Der Vorteil von DSD: Der Bitstrom
lässt sich im Prinzip mit einem
simplen Tiefpass in
analoge
Spannungen zurückverwandeln. Stellen Sie
sich einen Kondensator vor, der mit jeder „1"
weiter aufgeladen und über einen Widerstand
kontinuierlich entladen wird. Je dichter die
Folge der Einsen, desto größer seine Span-
nung. Der Nachteil: DSD-Signale können
nicht gemischt oder bearbeitet werden. Dazu
müssen sie erst ins PCM-Format konvertiert
werden. Was wieder einen Umweg bedeutet.
t i t f i m
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DSD-Bitstrom: Je dichter die Einsen, desto größer der analoge Spannungswert
14 STEREO 2/2014
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